Wanderbericht

Wanderung der 1. Mannschaft 2016

Bericht von Klaus Haverkamp Die Reisegruppe besichtigt eine sumpfige Wiese (ohne Fotograf Erik)

Am Samstagmorgen (18. Juni) traf sich die Wandergruppe der I. Mannschaft um 10 Uhr im strömenden Regen zur Saisonabschlußwanderung. Anwesend waren Hans-Jürgen, Fabian, Erik, Ingo und Klaus. Lars und Daniel waren leider verhindert und Oliver hatte sich kurzfristig verletzt melden müssen.
Nach kurzer Beratung beschlossen wir, die Wanderung auf den nächsten Tag zu verschieben, für den besseres Wetter verheißen war. So begann unser Programm am Samstagabend regelwidrig mit der Kalorienaufnahme vor dem Verbrauch. Oliver hatte ein Lokal in Pannesheide vorgeschlagen, und hatte wohl nicht geahnt, daß Hans-Jürgen als Kind in unmittelbarer Nähe gewohnt und direkt gegenüber zur Schule gegangen war. Grund genug für ihn, beim Warten aufs Essen in Erinnerungen zu schwelgen und uns daran teilhaben zu lassen.
Am Sonntagmittag trafen wir uns dann wieder. Hans-Jürgen hatte wieder in seinem Fundus von aus der Zeitung ausgeschnittenen Wanderbeschreibungen gegriffen und die gezogene (nach eigenen Angaben )gelesen und für geeignet befunden. Erik fuhr uns zunächst in den Raerener Ortsteil Petergensfeld. Die Anreise kann als reibungslos bezeichnet werden, auch wenn der Startpunkt in der Wegbeschreibung als „Schützenheim“, auf den realen Wegweisern jedoch als „Schützenhalle“ bezeichnet wurde, was die etwas hasenfüßigeren Teilnehmer bereits in große Sorge versetzte. Außerdem war wohl die Weserstraße in eine Weserbergstraße und eine Wesertalstraße aufgeteilt worden (benannt nicht nach dem norddeutschen Strom, sondern nach einem belgischen Flüßchen).
Als wir das Schützenhaus erreichten, stellten wir fest, daß wir dort nicht parken konnten, da ab 13 Uhr ein Schützenfest stattfinden sollte. Also mußten wir ein paar 100 Meter zurück ins Dorf. Und dann ging's los.
Nur wenige Meter nach dem Start sollten wir vom asphaltierten Weg auf einen Waldpfad abbiegen. Ortskundige Spaziergänger wiesen uns darauf hin: „Wenn ihr da hochgeht, werdet ihr naß!“ So schnell ließen wir uns natürlich nicht abschrecken, bedanken uns freundlich für die Warnung und marschierten los. Wieso eigentlich naß werden? Von oben war kein Wasser zu erwarten. Links und rechts des Weges stellte die Wegbeschreibung reichlich Wasser in Aussicht, aber das sollte uns auch nichts anhaben (auch wenn der Pfad manchmal extrem nah am Fluß entlangführte).
Im Verlauf der Wanderung hatten wir mehrere Dutzend kleine Bäche zu überqueren. Teils durch große Schritte, beherzte Sprünge, oder mithilfe von Steinen oder seichten Stellen. Das Balancieren über einen Ast bewältigte Ingo am elegantesten. Außerdem galt es einen völlig schiefhängenden Steg zu nutzen.
Die abenteuerliche Brücke
Um etwas Spannung aus dem Bericht zu nehmen, nehme ich vorweg, daß niemand aus einem Gewässer geborgen werden mußte (ich schrammte knapp daran vorbei, als ich auf einem schrägen glatten Fels ausrutschte). Das war im Hinblick auf die Rückfahrt gut für die Sitzbezüge des Schreyerschen Autos.
Zum Thema Wasser ist noch zu erwähnen, daß die Wege nach den Regenfällen der vergangenen Tage viele Pfützen und morastige Stellen aufwiesen, die wir uns zunächst bemühten zu umgehen.
Die Wegbeschreibung erwies sich anfangs als sehr akkurat: jede Kurve, jeder Hochsitz, jede Wegmarkierung fand sich an der erwarteten Stelle. Doch nach ca. 1 Stunde ergab sich die erste tückische Situation. Wir sollten gemäß Beschreibung von einem Bach begrüßt werden, uns dann 50 Meter nach links halten und dann rechts abbiegen. Wir deuteten, als wir auf den Bach stießen, sein Rauschen sofort als Begrüßung. Tatsächlich begrüßte er uns jedoch erst ein Stückchen weiter. Dies führte dazu, daß wir zu früh rechts abbogen.
Erik, der wieder die Rolle des Wanderführers übernommen hatte – das bedeutete, daß er auf den sehr naturnahen Wegen nicht nur auf die Baumwurzeln und seine Füße zu achten hatte, sondern zusätzlich die Wanderanweisungen lesen mußte – mißtraute dem Weg nach einigen 100 Metern und lotste uns zurück auf den richtigen Weg.
An einem kleinen Picknickplatz an der schiefhängenden Brücke trafen wir eine andere Wandergruppe, die für die Pause Rotwein mitgebracht hatte und sich sehr interessiert zeigte, als wir uns als Schachspieler zu erkennen gaben. Da einer aus der Gruppe demnächst von Stolberg nach Merkstein umziehen möchte, nutzten wir die Gelegenheit zur Vereinswerbung.
Später wurde die Wegbeschreibung recht vage, als der Pfad kaum noch zu erkennen war und wir aufgefordert waren, „irgendwie“ an einem Quellgebiet vorbei zu kommmen. Endlich verließen wir den Wald. Der Weg führte uns am Rande des Waldes an renaturierter Heide vorbei. Irgendwann stellte Ingo fest, daß wir gerade die Hälfte der Strecke geschafft hatten, aber schon drei Stunden unterwegs waren. Danach ging es aber ein gutes Stück über befestigte Wege, auf denen wir deutlich schneller vorwärts kamen.
Als es dann wieder in den Wald ging, hielten wir uns an querliegenden Bäumen, Baumwurzeln und Moraststellen nicht mehr weiter auf und strebten zügig auf das Schützenheim zu. Dort war inzwischen das Schützenfest im Gange. Eine Mehrheit der Wandergruppe war zu dem Entschluß gekommen, daß der Vorsitzende dort ein Bier ausgeben solle, was dann auch geschah.
Bei der Rückfahrt vertrauten wir uns einer elektronischen belgischen Karte an, die uns, obwohl wir nur ein paar 100 Meter von Roetgen entfernt waren, über verschiedene Dörfer entlang der Grenze zur Eupener Straße in Aachen führte.

Fazit: Wieder eine schöne Wanderung. Wir sind bereit für die nächste Schachsaison!