Nachdem ich das Jahr 2014 schachlich schon fast abgeschrieben hatte, gelang mir in Magdeburg doch noch ein erfolgreiches Turnier, wobei ich die erlittenen Elo-Verluste (moderat in Cappelle la Grande und erdrutschartig in Prag) großteils kompensieren konnte. Entscheidend dafür waren zwei Partien: Die vierte Runde verlief für mich zunächst unvorteilhaft, so daß ich mir angesichts der Spielstärke meines Gegners (nominell und in der Partie gezeigt) nur noch wenig Hoffnung auf einen halben Punkt machte. Doch dann unterlief ihm im 26. Zug ein unglaublicher Mißgriff, der mir ein simples Matt erlaubte. Nach diesem Geschenk legte ich in der nächsten Runde mit einem verdienten weiteren Punkt nach. Dieser Sieg nach einem auch ästhetisch ansprechend vorgetragenen Angriff auf den weißen König wird in die schmale Sammlung meiner denkwürdigen Partien eingehen. Damit hatte ich (wenn ich nicht irre) zum ersten Mal in einem Open vier Punkte aus den ersten fünf Runden erzielt. Es folgten noch eine Niederlage gegen den einzigen teilnehmenden GM und ein nach mißlungener Eröffnung hartnäckig erkämpftes Unentschieden. In der Endtabelle ergab sich der 13. Platz sowie der 3.Platz (verbunden mit einem Preis) in der Kategorie "TWZ<2100". Da auch mein Reisepartner Dirk ein gutes Turnier spielte, konnten wir abends zufrieden die Angebote der Magdeburger Gastronomie genießen. Die Spielbedingungen und die Organisation des Turniers (in zwei Gruppen; offen und TWZ<1700) waren tadellos.
Endstand:
1. IM Karl-Heinz Podzielny [GER] 6/7
2. GM Vladimir Epishin [RUS] 6
3. IM Michael Richter [GER] 5,5
13. Klaus Haverkamp [GER] 4,5
18. Dirk Angermünde [GER] 4,5
7 Runden Schweizer System, 89 Teilnehmer in der "Ottonen"-Gruppe, 1 GM, 4 IM,Tabelle |
