Ist der Fall der Dominosteine noch aufzuhalten?
Geschrieben von Klaus K. Haverkamp am 28.08.2020 um 14:49
Wir erleben eine Kettenreaktion in Zeitlupe. Nach der Bundesliga (12. Juli) und der 2. Bundesliga (2. August) hat auch der Schachbund NRW (am 17. August) entschieden, auf eine Spielsaison 2020/21 zu verzichten und die unterbrochene Saison bis zum Sommer 2021 zu beenden. Nach den Gesetzen der Physik sollen jetzt als nächste Dominosteine* der SV Mittelrhein und der Aachener Schachverband fallen. Der ASVb ist eine demokratische Institution, bei der wir als Mitgliedsverein gehört werden und mitentscheiden (am 27.9.). Daher ist es sinnvoll, vereinsintern zu diskutieren, wie wir abstimmen wollen. Damit haben wir gestern schon begonnen - weitere Meinungen sind willkommen (schreibt mir per E-Mail, oder kommt zum Vereinsabend).

Es geht um die Fragen:
Ist Turnierschach zur Zeit einer noch nicht überwundenen Pandemie (mit ungewisser Prognose) möglich, wenn gewisse Regeln eingehalten werden? (wenn man an unsere internen Schachabende und den Magdeburger Meisterschaftsgipfel in der letzten Woche denkt: grundsätzlich ja)
Wie kann Vereinen geholfen werden, denen noch keine corona-gerecht bespielbare Räume zur Verfügung stehen?
Wieviel zeitlicher Vorlauf wird zum Beginn einer Saison 2020/21 gebraucht? Für einen normalen Start ist es schon zu spät.
Was ist mit der vielbeschworenen Unabhängigkeit der Verbände und Bezirke? Wenn sie faktisch gezwungen sind, die Entscheidungen "von oben" zu übernehmen (weil sich sonst nicht beherrschbare Verwerfungen im Liga-Gefüge ergeben), steht sie nur auf dem Papier.
Und was ist mit dem eindeutigen Meinungsbild der ASVb-Vereine?

Dies ist sicher eine schwierige Entscheidung und keine Konfrontation von "Schach-Verhinderern" mit "Corona-Verharmlosern". Bleibt gesund!

Update 7.9.: Plong!! Jetzt ist auch der Dominostein SVM gefallen. Die Saison 20/21 ist gestrichen. Schade, es hätte andere Optionen gegeben.

(* die Metapher verwendete Ph. Lamby beim Vereinsvertretertreffen am 28.6.)
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