14e BPB Limburg Open in Maastricht
Geschrieben von Marc Boxberg am 08.06.2022 um 22:07
Am Pfingstwochenende nahmen Stephanie und ich das erste mal am Limburg Open teil. Für Stephanie war es sogar das erste größere Open mit ELO-Auswertung. Es war insgesamt die 14. Auflage des Turniers und mit 450 Teilnehmern schon seit Wochen ausgebucht. Wir beide traten im C-Turnier an, wobei wir in verschiedene Gruppen gelost wurden: Stephanie spielte im C1- und ich im C2-Turnier.

Für Stephanie war auf dem Papier jeder Gegner schwer, aber sie konnte nicht nur an Erfahrung gewinnen, sondern auch ein Remis und einen Sieg gegen ihre vorrangig belgischen Gegner holen. Das Remis gelang ihr mit Weiß gegen einen Caro-Kann Spieler mit einer Elo von 1354. Die gut vorbereitete Abtauschvariante führte zu einem sehr ausgeglichenen Mittelspiel und Stephanies Gegner nahm das Remisangebot zu Beginn des Endspiels an. Der Sieg gelang Stephanie in kürzester Zeit gegen einen Kontrahenten mit 1070 Elopunkten, der sich kaum gegen die Niederlage wehrte. Eine Turnierperformance von 1107 (bei ihrer aktuellen DWZ von 981) zeigt, dass Stephanie trotz Platz 89 von 92 sehr zufrieden mit ihrem Abschneiden sein kann.

Ich dagegen fand mich als 21. der Startrangliste in der Spitzengruppe des C2-Turniers wieder. Wäre meine DWZ als Referenz genommen worden und nicht meine deutlich niedrigere Elo, wäre es Platz 9 gewesen. Die erste Runde konnte ich gegen einen Amsterdammer Schachfreund erfolgreich gestalten. In der zweiten Runde verlor ich die einzige Partie des Turniers gegen einen auf dem Papier etwa gleichstarken Gegner. Schade, denn ich hatte in der Eröffnung einen dreizügigen Figurengewinn übersehen. In der dritten Runde kam ich gegen einen jungen U16 Spieler nicht über ein Remis hinaus. Sehr erfolgreich war für mich der Sonntag mit zwei Siegen. Am Montag dann traf ich auf einen U14-Jugendlichen, der in einer Variante des Londoner Systems lieber die Remisschaukel gegen mich wählte als die interessante Variante mit einem Ungleichgewicht Dame gegen Turm, Springer und zwei Bauern. In der letzten Runde wurde ich von meinem Gegner auf dem völlig falschen Fuß erwischt. Die Eröffnungsvariante kannte ich überhaupt nicht. Mein Gegner verbrauchte keine Minute und ich brauchte viel Zeit um am Brett die richtigen Züge zu finden. Offensichtlich waren dies aber immer die korrekten Theoriezüge, so dass mein Gegner mir Remis anbot, welches ich dankend annahm. Mit 4,5 Punkten aus 7 Partien und einem 15 Platz bei 91 Teilnehmern kann ich zufrieden sein. Auf dem Papier war der Elo-Schnitt meiner Gegner aber vergleichsweise niedrig, so dass meine Elo wohl noch kleiner wird, aber unter meinen Gegnern waren auch viele Jugendliche, dessen Vor-Corona-Elo logischerweise viel niedriger als ihre eigentliche Spielstärke war.

Insgesamt ein sehr gelungenes Turnier, das wir bestimmt noch einmal mitspielen werden.

Weitere Informationen und Ergebnisse der anderen Turniergruppen befinden sich auf der offiziellen Turnierwebseite.
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