Weltmeisterliches Schach beim gestrigen Vereinsabend
Geschrieben von Marc Boxberg am 15.09.2023 um 22:40
Der gestrige Vereinsabend war in der ursprünglichen Terminplanung für die Zwischenrunde des Vereinspokals vorgesehen gewesen. Da wir diese aber aufgrund von exakt sechzehn Teilnehmern nicht benötigen, ergab es sich, dass neben dem dann angesetzten Training noch zwei Turnierpartien gespielt wurden.

Im Training zeigte Ingo eine „langweilige“ Caro-Kann Partie aus dem im Frühjahr 1974 im damaligen Leningrad (heute Sankt Petersburg) ausgetragenen Halbfinale des Kandidatenturniers zur WM 1975. Boris Spasski spielte mit den weißen Steinen gegen den späteren Sieger des Kandidatenturniers Anatoli Karpow, welcher dann auch Weltmeister wurde, da der amtierende Weltmeister Bobby Fischer nicht antrat. Karpow gewann diese sechste Partie aus dem Wettkampf und ging damit 3,5 zu 2,5 in Führung. Die diskutierten Analysen stammten teilweise aus einem Buch von Garri Kasparow, der mit seiner Einschätzung, wie Ingos durch Stockfish unterstützten Analysen zeigten, oftmals gar nicht so richtig lag.

Parallel zum Training fand auf geradezu ähnlich hohem Niveau die letzte Partie der ersten Vereinspokalrunde statt. Michael K. forderte Frans H. heraus. Es entwickelte sich eine interessante Partie, die erst spät zu Gunsten von Frans kippte, als er in ein gewonnenes Bauernendspiel abwickeln konnte. Dieses ließ sich Michael dann auch nicht mehr zeigen. Damit sind nun für das Pokalviertelfinale qualifiziert: Marius, Frans H., Hans M., Ingo, Marc B., Mehdi, Danny und Mekki. Das Viertelfinale wird am 26.10. ausgetragen. Die Auslosung erfolgt am Spieltag.

Außerdem wurde gestern eine Partie der zweiten Runde der Vereinsmeisterschaft vorgespielt. Danny führte gegen mich, wie schon in der letzten Saison, die weißen Steine. So ergab es sich, dass bis zur ersten Neuerung im 14. Zug exakt die gleiche Zugfolge wie in der vorherigen Partie gespielt wurde. Die Verbesserung von Danny brachte ihn leicht in Vorteil. Um den Entwicklungsrückstand aufzuholen wollte ich den gewonnenen Gambitbauern zurückgeben, aber tatsächlich gewann Danny zwei Bauern und war nun seinerseits einen Bauern im Plus. Allerdings gelang es mir in der Folge die Initiative zu gewinnen und mit aktivem Spiel den Bauern wieder zurück zu gewinnen. Konsequenterweise einigten wir uns dann auf Remis und fühlten uns in der Richtigkeit dieser Entscheidung bestätigt, als die schnelle Analyse mit dem Computer ein Ergebnis von -0.0 (sic!) ergab. Der reguläre zweite Spieltag der Vereinsmeisterschaft geht dann am kommenden Donnerstag über die Bühne.
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