Spannung, Dramatik und ein gutes Ende
Geschrieben von Klaus K. Haverkamp am 07.05.2011 um 22:35
Als Horst um 21 Uhr 30, nach fünfeinhalb Stunden Spielzeit, den letzten auf dem Brett verbliebenen Bauern in eine Dame umwandelte, war das Lokalderby und "Endspiel" um den Klassenerhalt in der Bezirksliga beendet. Horsts Sieg bedeutete 4,5 Brettpunkte und damit den Sieg in einem an Spannung kaum zu überbietenden Mannschaftskampf. Kohlscheid hätte ein 4:4 zum Klassenerhalt gereicht, während unserer Zweiten nur ein Sieg half. Daß Kohlscheid nicht gewillt war, sich am letzten Spieltag von uns überholen zu lassen, zeigte sich schon daran, daß zum zweiten Mal in dieser Saison Thomas Draeger am ersten Brett die Figuren führte. Dessen Überlegenheit mußte Reinhard auch bald anerkennen. Dafür gewann Philipp ziemlich früh eine Figur und dominierte das gesamte Brett. Die Partie sollte allerdings noch recht lange dauern. Herbert erreichte in einer ziemlich verdächtigen Stellung ein Remis; es sollte das einzige in diesem Kampf bleiben. Marc stellte seinem Gegner in unklarer Stellung eine hübsche Falle, in die dieser tappte. Marc gewann zwei Bauern und die Partie. Schließlich vollstreckte auch Philipp; dafür mußte Frans aufgeben, dem in Zeitnot zwei Bauern abhanden gekommen waren. So stand es nach der Zeitkontrolle 2,5:2,5. Horst hatte eine Qualität mehr (T+L gegen L+S, jeder zwei Bauern auf a und b). Hier konnte man auf seine bewährte Technik vertrauen. Gernot spielte mit Dame und Läufer gegen Dame und Springer, bei einer weitgehend geschlossenen Bauernstruktur, die das Feld in zwei Hälften teilte. Achim stand sehr passiv und hatte alle gegnerischen Figuren auf seinen König gerichtet. Er konnte nur so gut es ging alles decken und abwarten, ob es dem Gegner gelingt, die Stellung zu knacken. Lange wehrte er sich erfolgreich, aber letzlich mußte er doch die Segel streichen. Das hieß: die letzten beiden Partien mußten gewonnen werden. Da kam es nun auf Gernot an (da Horsts Punkt bereits eingeplant war). Er suchte beharrlich, allerdings unter großem Zeitverbrauch, nach Gewinnwegen. Zunächst gelang es ihm, mit Dame und Läufer hinter die gegnerischen Bauern zu kommen; und schließlich stellte er eine zweizügige Mattdrohung auf, die höchstens unter Springerverlust noch abzuwehren war. Horst umging inzwischen alle Springer- und Läufergabeln, sperrte den gegnerischen König ab, gewann einen Bauern und führte seinen letzten Bauern zum Umwandlungsfeld. Das brachte nach einer Saison mit vielen knappen und unglücklichen Niederlagen mit viel Mühe den Klassenerhalt. Den unglücklichen Kohlscheidern fehlte dazu heute am Ende ein halber Brettpunkt.

Die besten Punktesammler der zweiten Mannschaft waren in dieser Saison Horst und Marc, beide mit 6/9.
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